Ein Gastbeitrag von Nicola Karnick (www.textundposition.de)
Bild: Hans Blossey, 2013
Manager haben derzeit keinen leichten Job. Die digitalen Umwälzungen raffen ganze Geschäftsmodelle und noch dazu das traditionelle Führungsverständnis dahin. Der Rollenwechsel zum agilen Leader schürt zugleich Erwartungen an eine neue Art der Kommunikation. Doch das Reden über den Technologie- und Kulturwandel droht sich in Allgemeinplätzen zu verlieren.
Sie stehen ohne Krawatte oder gar im Hoodie auf der Bühne, lassen sich bereitwillig von Ihren Mitarbeitern duzen und geben sich überhaupt sehr progressiv. Aber wenn es darum geht, die Digitalisierung und ihre Knackpunkte in Worte zu kleiden, wirken die Führungsfiguren der Wirtschaft weder fortschrittlich noch sonderlich einfallsreich. Wer sich anhört, wie Vorstände und Geschäftsführer über das Neue sprechen, das da in die Welt und auf ihre Unternehmen zukommt, stößt auf die immergleichen Wendungen. Da wird gebetsmühlenartig der „Wandel als Chance“ beschworen, die „ergriffen“ und „mutig gestaltet“ werden muss. Digitale Innovationen werden „vorangetrieben“ in dafür eigens ausgegründeten „Labs“ und „Hubs“. Nicht zu vergessen das einhellige Credo, sich eine „agile“ oder gerne auch „Start-up-Kultur“ verpassen zu wollen.