Wir alle kennen das: Wenn Experten über ihr Fach sprechen oder schreiben, steigen Laien schnell aus. Ist es eigentlich ein Kulturgesetz, dass man technische Zusammenhänge oder Innovationen kaum noch beschreiben kann, ohne in unverständliches Fachkauderwelsch oder Techno-Sprech zu verfallen? Paul Valéry wusste schon im 19. Jahrhundert: „Was einfach ist, ist falsch, was komplex ist, ist nicht brauchbar.“ Aber muss das für immer so bleiben? Oder sollten wir bei allen technologischen Fortschritten nicht auch in der Lage sein, die vermittelnde Qualität unserer Sprache weiterzuentwickeln?
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Econ Awards 2015: Telekom im Edelmetallrausch
Von agenturadmin
Freitagabend war es soweit. Die neunten Econ Awards sind entschieden. Über 200 geladene Gäste wohnten in der ehemaligen Bolle Meierei in Berlin der festlichen Preisverleihung bei. Die Jury des Econ Awards lüftete das Geheimnis, welche Einreichungen es bei der Jury-Sitzung im Juni auf das Treppchen geschafft haben.
Mit den Econ Awards in Platin, Gold, Silber und Bronze sowie dem Special Award prämiert der Econ Verlag in Zusammenarbeit mit dem HANDELSBLATT seit 2007 herausragende Leistungen der Unternehmenskommunikation. „Unser Ziel ist es, wegweisende Leistungen auszuzeichnen, die zeigen, was in der Unternehmenskommunikation alles möglich ist“, so Klaus Rainer Kirchhoff, Vorsitzender der Jury und Herausgeber des „Jahrbuchs der Unternehmenskommunikation“.
Zum vierten Mal dabei auch crossrelations-Geschäftsführer Andreas Severin. Als Jurymitglied verantwortet er die Kategorie Nachhaltigkeits-/CSR-Berichte. In diesem Jahr kam ihm die ehrenvolle Aufgabe zu, neben seiner Kategorie auch die Gewinner in der Kategorie Geschäftsberichte zu präsentieren, da Freund und Jurykollege Kaevan Gazdar terminlich verhindert war.
Voll vor die Wand
Wir haben unseren Redakteur und Automobilexperten Karsten Pohl einmal um eine Einordnung der aktuellen VW-Krise gebeten. Er hat sich nicht lange bitten lassen. Eine Empörung.
Von Karsten Pohl
Erinnert sich noch jemand an den Audi 5000? Diese automobile Geschmacksverirrung, die bei uns als Audi 200 firmierte, war Mitte der 1980er Jahre Audis Versuch, auf dem US-amerikanischen Automarkt Fuß zu fassen. Und, klingelt‘s nun? Moment mal, werden die Älteren unter uns jetzt vielleicht sagen: Audi? USA? Da war doch was. Getriebeprobleme? Auffahrunfälle? Tote und Verletzte? Image-Totalschaden? Stimmt genau. Die kantige Kiste 5000 war in den USA in die Schlagzeilen gefahren, weil sich das Vehikel selbsttätig in Bewegung gesetzt und dadurch Unfälle provoziert haben soll. Boshafte Naturen werden sagen, das waren Audis erste Schritte zum autonomen Fahren. War aber alles Blödsinn. Später kam heraus, es war alles eine Medienlüge, die Unfälle waren durch Bedienungsfehler unfähiger Autofahrer passiert. Und was machte Audi? Die taten so – und zwar zu Recht –, als wäre das alles Quatsch. Ex-Audi-Boss Ferdinand Piech nahm den ganzen Aufruhr im siegessicheren Gefühl des Ingenieurs, das vermeintlich beste Auto der Welt konstruiert zu haben, gar nicht ernst und grinste nur. Audi machte einfach die Kunden verantwortlich. Das kam bei der amerikanischen Öffentlichkeit aber gar nicht gut an. Die Absätze rauschten in den Keller. Dass Audi am Ende von jeder Schuld freigesprochen wurde, spielte da schon keine Rolle mehr. Der wirtschaftliche Schaden war bereits immens. Noch heute leidet die Marke mit den vier Ringen unter den Vorfällen und liegt beim Absatz in den USA hinter Mercedes-Benz und BMW zurück. So ein Desaster sollte nie wieder passieren, schwor Piech damals. Doch Geschichte wiederholt sich offenbar doch. Und jetzt ist nicht nur Audi, sondern gleich der ganze Mutterkonzern Volkswagen dran. Nur wesentlich schlimmer. Weiterlesen →
Lohn für Mut und Qualität
Jurymitglied Andreas Severin mit Eindrücken von den ECON Awards 2014
Von Andreas Severin

ECON Awards 2014: Daimler CEO Dr. Zetsche, Handelsblatt Ressortleiter Unternehmen, Wolfgang Reuter sowie der Leiter des Frankfurter Büros, Jens Koenen und crossrelations-Geschäftsführer Andreas Severin © Thomas Rosenthal
Großartige Feierstimmung bei der Verleihung der ECON Awards am Donnerstagabend in Berlin. Ort des Geschehens war das Gebäude der Managerhochschule „European School of Management and Technology“ (ESMT), vormals besser bekannt als das ehemalige Staatsratsgebäude der alten DDR.
Große Spannung herrschte unter den Gästen im Festsaal der ESMT als unser Juryvorsitzender, Klaus Rainer Kirchhoff, die Preisverleihungszeremonie eröffnete. Hier endlich sollte bekanntgegeben werden, für welche Einreichungen sich die Jury bei ihrem Treffen im Juni entschieden hatte. Erfreulicherweise waren ganz offensichtlich keine Entscheidungen im Vorfeld durchgesickert, so dass sich tatsächlich der ein oder andere Unternehmensvertreter ehrlich überrascht auf der Bühne wiederfand.
Höhepunkt war natürlich die Ehrung von Daimler-Chef Dieter Zetsche als „Persönlichkeit des Jahres“. Wer mit ihm spricht, merkt sehr schnell, dass er hier einen würdigen Preisträger vor sich hat. Ganz und gar nicht die Art Top Manager, die sich nur in abgeschirmter Distanz sicher fühlt. Eher einer, der in der Begegnung schnell Ehrfurchtsbarrieren überwindet, auf alle direkt mit einem warmen Gruß zugeht und aufmerksam zuhören kann. Wenige Minuten der persönlichen Begegnung reichen hier, um sich vorstellen zu können, wie dieser Mann damals in der Krise des Unternehmens für neues Vertrauen und Zuversicht gesorgt hat.
Wer es bei den eingereichten Arbeiten schließlich aufs Treppchen geschafft hat, das kann man ab sofort hier nachlesen. Zu meinen persönlichen Highlights der anderen Kategorien gehören klar die Guerilla-Kampagne „Goethe goes Guerilla“ mit der das TECHNOSEUM Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim neuen Nachwuchs für naturwissenschaftlich-technische Berufe geworben hat (Gold). Außerdem das wunderbar einfühlsam und ansprechend realisierte Magazin der Allianz Deutschland zum schwierigen Thema Demenz (Gold), sowie der „Insolvenzkrimi“ mit dem die Ulmer PLUTA Rechtsanwalts GmbH das Tabuthema Insolvenz mit einer Filmstory für jeden verständlich erklärte. (Special Award) Weiterlesen →
Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt
Christoph Keese stellt sein neues Buch in Düsseldorf-Kaiserswerth vor
Von Andreas Severin
Heute Abend hatte ich das Gefühl einer Beerdigungsgesellschaft beizuwohnen, die sich der Dinge, die da unabwendbar kommen, begegnet, indem sie sich gegenseitig der eigenen Vitalität versichert. „Et hätt noch emmer joot jejange.“, raunt man sich den rheinischen Imperativ zu.
Aber von Anfang an. Heute Morgen ließ mich das „Morning Briefing“ des Handelsblatts wissen, dass heute Abend Christoph Keese, Springer-Manager und ehemaliger Chefredakteur der „Financial Times Deutschland“, in Düsseldorf vorbeischaut, um sein neues Buch vorzustellen. Hintergrund: Keese gehörte zu der Boygroup um Springer-Chef Diekmann, die für ein halbes Jahr auszog, um sich in Kalifornien persönlich in das Zentrum der weltweiten Digitalisierung zu begeben, um das lokale Kraftfeld auf die eigene Weltwahrnehmung wirken zu lassen. Diekmann war mit einem Bart zurückgekehrt. Die anderen schreiben jetzt nach der Rückkehr Bücher, die uns die Augen öffnen sollen. Beim Entdeckungsreisenden Keese heißt das verkaufsfördernd: „Silicon Valley - Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“. Tatsächlich gelingt es dem Kundschafter Keese in kürzester Zeit, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Weiterlesen →
Fehlpass ins Leere
Wie in Düsseldorf ein Versuch scheiterte, mit dem Profifußball über CSR zu reden
Von Andreas Severin
Unsere Landesregierung in NRW ist wirklich zu loben, dass sie dem Thema CSR und Wirtschaft große Aufmerksamkeit schenkt. Das grün-rote Tandem Svenja Schulze und Garrelt Duin geben sich sichtbar Mühe, den Dialog mit der Wirtschaft aus den Hinterzimmern der Ausschüsse und Lobbyisten heraus und in die öffentliche Diskussion zu führen. Der Kongress „Fortschritt gestalten“ im vergangenen Dezember war ein wichtiges Zeichen in Richtung Unternehmen und Bürger, dass angesichts schwieriger Zukunftsfragen, Politik mehr denn je der öffentlichen Rückkopplung bedarf. Leider sind die Angebote nicht immer hinreichend durchdacht. War der Kongress zwar in den Arbeitsgruppen hochwertig besetzt, fehlte es der Veranstaltung an einem überzeugenden Konzept den Dialog zu strukturieren und Input in den weiteren politischen Prozess zu integrieren. Weiterlesen →
Das Imperium schlägt zurück!
Bericht vom deutschen GRI G4 Launch-Event in Frankfurt
Von Andreas Severin
Groß war der Andrang beim deutschen Launch-Event zur Einführung in die vierte Generation (G4) der Guidelines der Global Reporting Initiative (GRI). Über einhundert Teilnehmer waren der Einladung in den Eschborner „Cube“ der Deutschen Börse AG gefolgt. Als am selben Ort vor knapp drei Jahren eine Anhörung zur damaligen Entwurfsfassung der G4 stattfand und noch konkrete Einflussnahme auf die Endfassung möglich war, hatten sich gerade mal 30 Leute eingefunden.
Der Wake-up Call erfolgte offenbar am 22. Mai 2013 in Amsterdam. Seitdem an diesem Tag die Vorstellung der neuen Guidelines erfolgte, ist es mit Ruhe und Ordnung im deutschen Reporting-Sprengel vorbei. Werden wir uns im Ranking halten können? Müssen wir GRI vielleicht aufgeben? Reicht die Zeit, um uns auf den neuen Standard auszurichten? Solche Fragen bereiten manchem Reporting-Verantwortlichen mittlerweile schlaflose Nächte. Weiterlesen →
»Echte Liebe« und viel Edelmetall bei den ECON Awards 2013
Von Andreas Severin
Einen Tag bevor in Wiesbaden der Deutsche PR-Preis vergeben wurde, richtete die Branche bereits ihre Aufmerksamkeit auf eine andere Preisverleihung im ehrwürdigen Berliner Humboldt Carré. Zum siebten Mal wurden dort am 24. Oktober herausragende Leistungen in der Unternehmenskommunikation mit dem Econ Award prämiert. Platin-Auszeichnungen sicherten sich der Pharmahändler Celesio mit dem Geschäftsbericht 2012, Mittelständler ottobock mit der Integration der Paralympics in die Unternehmenskultur, und Porsche mit seinem Pavillon Buch. Mit knapp 200 Gästen war auch in diesem Jahr die Gala-Teilnahme eng auf das Feld der Einreicher und Nominierten beschränkt worden, obwohl auch in diesem Jahr locker ein Vielfaches an Karten hätte verkauft werden können. Weiterlesen →
trockenzeit - De’Longhi hilft und sucht Unterstützer
Von Jörg Middelkamp
Seit Tagen stehen tausende Häuser in den Flutgebieten unter Wasser. Sobald sich das Wasser zurückgezogen hat, müssen Decken, Wände und Fußböden schnellstens wieder getrocknet werden. Das weiß die De´Longhi Deutschland GmbH als größter Anbieter von mobilen Luftentfeuchtern. Für sie haben wir die Initiative „Trockenzeit“ ins Leben gerufen: Als Initiator spendet das Unternehmen 50 Geräte. Und weil De´Longhi weiß, dass Luftentfeuchter temporär zum Einsatz kommen, zum Beispiel bei einem Rohrbruch oder nach dem Neubau, ruft diese Initiative Privatpersonen auf, eigene Geräte, die nicht mehr gebraucht werden, zu spenden. Die gespendeten Geräte werden kostenfrei vom Trockenzeitpartner, dem Express- und Paketzustelldienst UPS abgeholt und nach Regensburg und Dresden gebracht. Von dort verteilt sie der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) an die Betroffenen.
Doch warum Luftentfeuchter sammeln? In den überfluteten Häusern ist schnelle Trocknung das A und O. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen besteht eine größere Infektionsgefahr. Eine mangelnde Trocknung der Häuser kann zu Schimmelbildung an Wänden, Türen und Möbelstücken führen. Schlimmstenfalls können Stahlkonstruktionen rosten, Holz faulen oder sich verformen sowie Beton und Mörtel ausgelaugt werden. Damit wäre die Standsicherheit des Hauses gefährdet. Luftentfeuchter helfen diese Folgeschäden zu verhindern.
Also, helfen Sie mit! Interessierte Spender finden alle Informationen zur Luftentfeuchter-Spende und der Abholung auf www.trockenzeit.org . Zudem unterstützen Sie uns bitte bei der Verbreitung der Hilfsaktion über Facebook: www.facebook.de/trockenzeit
Global Reporting Initiative: G4 ante portas
Von Andreas Severin
Etwa 11.000 Unternehmen weltweit veröffentlichen Nachhaltigkeitsberichte, die sich am Berichterstattungsrahmen der Global Reporting Initiative (GRI) orientieren. Wir bei crossrelations gehören sogar zu den ersten, die schon im Jahr 2000 zusammen mit dem Kunden VAW aluminium den ersten an diesem Standard angelehnten Bericht in Deutschland entwickelt hatten. Die anfängliche Skepsis der Unternehmen gegenüber den „Guidelines“ schlug bald schon um in eine geradezu selbstverständliche Akzeptanz. Hatten bis dahin die IÖW-Kriterien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung noch großen Einfluss auf das Reporting (auch wenn das ungern eingestanden wurde), schien es den Unternehmen leichter zu fallen, die in einem weltweiten Konsultationsprozess ausgemendelten Indikatorenkataloge der GRI zu erfüllen. Vor allem fanden diese weltweit Anerkennung. Und selbst wenn man sich die externe Validierung durch ein Prüfinstitut sparte, konnte man immer noch zumindest eine „Assurance“-Bestätigung der GRI hinten in den Bericht pappen. Sah irgendwie auch aus wie ein Prüfsiegel.
Wenn am 22. Mai 2013 die Reporting-Community in Amsterdam zusammenkommt, könnte die harmonisierte Welt der Global Reporters ein paar Risse bekommen. In einem zwei Jahre dauernden Konsultationsprozess hat GRI weltweit Ansätze für die Reform der Guidelines diskutieren lassen. Bisher sind von der vierten Generation des Berichterstattungsrahmens (G4) nur Eckpunkte bekannt, die als „G4 Exposure Draft“ in die „Public Comment Periods“ als Diskussionsgrundlage eingebracht wurden. Erst in Amsterdam wird offengelegt werden, welche konkreten Änderungen sich in den Richtlinien niederschlagen werden. Die Diskussionen, auch bei dem Meeting in Deutschland, an dem wir beteiligt waren, lassen Änderungen in folgenden Punkten erwarten:
- G4 wird voraussichtlich die “Application Levels” (A, B, C und Plus-Formen) abschaffen. Zu oft wurden diese Levels in Berichten als eine Art Validierung inszeniert. Hinzu kommt, dass diese Selbsteinstufungen immer wieder als Grad der Nachhaltigkeitsleistung interpretiert wurden. Tatsächlich geben diese drei Buchstaben nur einen Hinweis auf den Umfang des dem Reporting zugrunde gelegten Indikatorenrahmens. Der Nutzen der Levels indes scheint bei näherer Betrachtung fragwürdig. Bis heute hat mir niemand plausibel machen können, welchen Vorteil ein nicht-validiertes „A“ gegenüber einem validierten „B“ abseits einer Handvoll von Nachhaltigkeitsanalysten bringen soll. Und für die Kosten einer Validierung lassen sich locker zwei unvalidierte Berichte erstellen… Sollten die Application Levels jedoch tatsächlich abgeschafft werden, darf man gespannt sein, was den Unternehmen als Kompensation für Ihre Kommunikation angeboten werden wird.
- G4 wird den Fokus in Richtung Wertschöpfungskette verlagern. Die materielle Suche nach den wichtigsten Auswirkungen entlang dieser Kette könnte sich bei komplexen Produktionen als systematisch schwieriges Unterfangen erweisen.
- G4 wird die Anzahl der Indikatoren und Kennzahlen erhöhen – von derzeit maximal 79 auf mehr als einhundert. In einer Phase, in der viele Unternehmen schon an ihre Grenzen geraten, das GRI-Excel-Sheet mit diesen Daten einmal im Jahr zu füttern, wird eine Ausweitung des Datenvolumens die Ressourcen mancherorts an ihre Grenzen führen.
- G4 ist zu sehr von dem Anspruch geleitet, auf dem Weg zur Integrierten Berichterstattung (Geschäftsbericht plus Nachhaltigkeitsbericht) möglichst viele etablierte Standards einzubeziehen. Hier droht ein neues Technokratenmonstrum zu entstehen. Völlig außer Blick gerät dabei der Leser, der (abseits der knapp 20 Analysten), vielleicht tatsächlich einfach nur ein Bild von der ethischen Orientierung, der Verantwortungspraxis und Kultur des Unternehmens erhalten möchte. Für die Kommunikation der Unternehmen könnte ein solcher Bericht damit an Wert einbüßen.
- Was einst das Ziel von GRI war, durch mehr Substanz und Vergleichbarkeit den Wert und die Aussagekraft der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu verbessern und den Berichten zu mehr Verbreitung und Akzeptanz zu verhelfen, könnte mit G4 empfindlich ausgebremst werden. In der Vergangenheit hat sich GRI bei Updates allerdings sehr umsichtig und pragmatisch verhalten. Es bleibt für uns die Hoffnung, dass den bisherigen Standards 3 bzw. 3.1 ein möglichst großzügiges Moratorium eingeräumt wird. In der Zeit könnten dann auch die Ambitionen von G4 an die Realität angepasst werden.
crossrelations organisiert 8. Cofresco Forum Roundtable
Von Andreas Severin
Viele Konsumenten beurteilen Verpackungen mit Blick auf das Müllaufkommen kritisch. Tatsächlich können die richtige Verpackung und Lagerung von Lebensmitteln allerdings in hohem Maße zur Reduzierung von Haushaltsabfällen beitragen. Hierüber diskutieren Experten aus der Verpackungsbranche beim diesjährigen Round Table des Cfresco Forums, der unter dem Motto „Packaging avoids waste – Verpackung reduziert Lebensmittelabfälle“ am 18. April in Bremerhaven stattfindet. Die Veranstaltung bietet einen umfassenden Überblick über den Stand der Forschung – und Einblicke in die Praxis:
Im Technikum des ttz Bremerhaven haben Teilnehmer die Möglichkeit, im Eigenversuch die Sensorik von verschieden gelagerten frischen Lebensmitteln zu untersuchen.
Wie schon die vergangenen Auflagen wird auch der mittlerweile 8. Cofresco Forum Round Table von crossrelations organisiert, vom Abstecken des Themas und der Inhalte über die Auswahl von Veranstaltungsort, Partner und Rednern bis hin zur Durchführung vor Ort. Bereits seit 2001 arbeitet die Agentur für das Cofresco Forum und betreut seither die Veranstaltungsreihe.
Weitere Informationen zum Round Table finden Sie auf der Website des Cofresco Forums unter www.cofresco-forum.de.
GRI: Auf dem Weg zur vierten Generation der Reporting-Guidelines
Von Andreas Severin
2013 ist ein wichtiges Jahr für die Global Reporting Initiative (GRI) und alle Anwender des wichtigsten Reportingstandards für Nachhaltigkeitsberichte. Im Mai nämlich wird GRI im Rahmen der Global Conference on Sustainability and Reporting die vierte Generation der Guidelines vorstellen. Zwei Jahre weltweiter Konsultationen im Rahmen eines Multi-Stakeholder-Prozesses sind in die Überarbeitung des Richtlinienkatalogs eingeflossen. Auch wir von crossrelations haben uns als Organizational Stakeholder (OS) im letzten deutschen Public Comment Meeting in Frankfurt intensiv an der Diskussion beteiligt. Jetzt sind wir gespannt, wie die GRI-Gremien das Feedback verarbeiten. Wenig Widerspruch in der Community dürften die Bemühungen finden, in der Neufassung der Guidelines Governance-Aspekte stärker zu berücksichtigen und die Auskünfte zu den Aspekten der Managementansätze zu vertiefen. Auch die insgesamt unübersehbaren Bestrebungen GRI mit anderen Systemen zu verknüpfen, tragen nicht nur der Realität in den Unternehmen Rechnung, sondern sind unverzichtbare Schritte auf dem Weg zum Integrierten Bericht. Mehr kritische Aufmerksamkeit wird die Diskussion zur möglichen Abschaffung des Application Level Labels erzeugen, nachdem es hier einigen Missbrauch gegeben hat. Hier steht der Vorschlag im Raum, nur noch „in accordance“-Bestätigungen kommunikativ verwertbar zu machen.
Immer wieder erreicht uns die Frage, ob mit Einführung von G4 sofort die neuen Anforderungen in Kraft treten. Dies ist nicht zu erwarten. Alleine für den Übergang von Version 3 auf die heute gültige 3.1. wurde ein Übergangszeitraum von zwei Jahren eingeräumt. Es wird erwartet, dass man im Rahmen des anstehenden approval process eine ebenso großzügige Regelung zur Einführung von G4 treffen wird. Eine Reihe von Dokumenten gibt Einblick in den derzeitigen Stand der Vorbereitungen von G4. GRI Chief Executive Ernst Ligteringen hat vor ein paar Tagen in einem Videostatement noch einmal die Bedeutung von G4 unterstrichen. Haben Sie Fragen zu den Guidelines? Gerne diskutieren wir mit Ihnen die neuen Perspektiven für Ihr Reporting.
Update 26.03.14: Link zu G4 Developments aktualisiert.