Klar: Manchmal geht es beim Essen schlicht und einfach darum, satt zu werden. An der Autobahnraststätte zum Beispiel, oder in der Mittagspause. Doch bei anderen Gelegenheiten lohnt es sich, dem Geschmack von Speisen intensiver nachzugehen – daran hat uns die die „AEG Taste Academy“ eindrücklich erinnert. Im Juni hatten wir auf Einladung unseres Kunden Electrolux die Gelegenheit, eine Ausgabe der Veranstaltungsreihe zum Thema „Taste Architecture“ in Köln zu besuchen. Dort haben wir Geschmackserlebnisse und -kombinationen kennengelernt, die wir in dieser Form überhaupt noch nicht kannten.
Durch den interessanten – und köstlichen – Abend führte der Profikoch Christian Mittermeier, der gemeinsam mit seinem Team ein Fünf-Gänge-Menü vorbereitet hatte. Zwischen den Gerichten griff er sehr unterhaltsam und gespickt mit persönlichen Erlebnissen verschiedene Aspekte rund um das Schwerpunktthema „Taste Architecture“ auf. Seine Mission: Der gelernte Metzger und Koch vertritt die Meinung, dass der Geschmackssinn vieler Menschen heutzutage eher schlecht geschult ist, obwohl die Verfügbarkeit von Wissen und Waren heute besser ist denn je – und er möchte dazu beitragen, das zu ändern. Und so stand beim Essen nicht nur der Genuss im Vordergrund, sondern es waren auch die sensorischen und analytischen Fähigkeiten der Teilnehmer gefragt. Und das hat uns wirklich begeistert.
Löffeldegustation und Weintasting
Der zweite Gang beispielsweise, einer unserer Favoriten, bestand aus vier Löffeln. Der Clou: Auf diesen war jeweils ein Basisgericht angerichtet, das von Löffel zu Löffel um weitere Zutaten ergänzt wurde. Los ging’s mit Fisch, Olivenölkaviar und Paprika. Dann kam zunächst eine Rauchnote, auf dem dritten Löffel auch Basilikum hinzu. Der letzte Löffel bildete den krönenden Abschluss: Er wartete außerdem mit einem knusprigen Röstbrot, Aioli und Bouillabaisse auf. Unser Eindruck: Kaum zu glauben, dass der für sich schon intensive und köstliche erste Löffel noch um so viele Geschmacksnuancen erweitert werden konnte! Ein anderes Beispiel: Zum vierten Gang, der unter anderem Rehrücken mit einer ungewöhnlichen Spätzlevariante zusammenbrachte, wurden für alle Teilnehmer vier verschiedene Weine angerichtet. So konnte jeder selbst herausfinden, ob einer der drei sehr unterschiedlichen Rotweine oder doch der 1989er Riesling für ihn am besten zum Gericht passte (unser Favorit war der Spätburgunder).
Die „Taste Academy“ war also in jeder Hinsicht ein wirklich besonderes Erlebnis. Was wir vor allem mitgenommen haben: Es lohnt sich, zu experimentieren, anders zu kombinieren, Neuem eine Chance zu geben und dem eigenen Geschmackssinn nachzuspüren – zumindest jenseits von Autobahnraststätten und Mittagspausen.
Alle Gänge auf einen Blick:
1. Sushi Reisfrei │ Petersilienwurzel & Pulpo
2. Loffeldegustation: Aromen der Bouillabaise
3. Kojii │ Maispoularde │ Pak Choi │ Miso
4. Hirschrücken │ Baden Baden 2016
5. Cru de Cao │ Republic of Ghana │ Hommage Grant Achatz